Haben mich anfangs die grossen Baustellen, der Bergbau oder die Schwerindustrie in den Bann gezogen - gelangte ich in den letzten Jahrzehnten über die physikalische Eigenschaft des Lichts hin zur Quantenphysik. Die Neugierde über die Physik des sichtbaren Lichts, führte mich auf die Fährte zum gesamten Spektrum der elektromagnetischen Wellenlängen - bis hin zum Licht in unseren Zellen, das uns die Biophysik aufzeigen und beschreiben kann.
Die Begegnung mit Licht und Farbe und ihren Formen als Energieträger und auch als Informationsträger stellten für mich eine gestalterische Herausforderung dar, ebenso die konstruktive oder die destruktive Interferenz von Wellenlängen. Beispielsweise die Begegnung bestimmter Wellenlängen - in meinen Bildern als Linien sichtbar gemacht - deren Phasen zufällige Beziehungen zueinander aufweisen und sich so gegenseitig verstärken oder auslöschen.
Vorlesungen an der UNI oder ETH über Quantenphysik verschafften mir einen kleinen Einblick in die neue Ganzheit oder Einheit der Wirklichkeit. Ich bin dankbar, dass Physiker dem Laien vermehrt Einblick in ihre Arbeiten gewähren und verständliche Bücher auf den Markt bringen.
Die Illustration eines Gedankens ist anders, als wenn sich das Thema durchs Schaffen ergibt. Wie drücke ich die Fülle im leeren Raum aus. Mit meiner Malerei bewege ich mich ausserhalb vom Meanstream.
Raumstimmungen – Wellenlängenräume, unsichtbare Wellen und Teilchen. Quanten oder atomare Abfallprodukte der Sonnenerosion wie z.B. die Neutrinos. Alles auf unserer „Terra robusta“
Hannah Perschel, 2010
Biologische Wirkung
Was bedeutet das Licht für uns Menschen? - Licht = Leben. Licht steuert alle Lebensprozesse.
Licht bestimmt unseren Lebensrhythmus, den Rhythmus von hell- dunkel, Tag und Nacht, wir sind immer in einer relativen gesetzmässigen Beziehung.
Unter der energetischen Wirkung von Licht versteht man die körperinterne Verarbeitung der Lichtreize, die auf die Netzhaut treffen und von dort über den Sehnerv zum Gehirn weitergeleitet werden.
Durch die energetische Wirkung des Lichts über separate Nervenverbindungen von der Netzhaut zum zentralen Steuerorgan für die Körperfunktionen – der Hypophyse – werden Stoffwechsel und Hormonhaushalt beeinflusst. (Serotonin. Melatonin).
Chrono-Biologen spürten mit modernster Sensortechnik bereits hunderte von Körperrhythmen auf, die unabhängig von den Stunden der Geburt, unsere Körperfunktion regulieren, z.B. Körpertemperatur und Konzentration, Potenz, Fruchtbarkeit, Hörvermögen, Geschicklichkeit usw. verändert sich mit der Tageszeit. Circadiane Rhythmus.
Die Lichtdurchlässigkeit der Netzhaut nimmt mit zunehmendem Alter stark ab. Durch das UV-Licht bilden sich im Laufe unseres Lebens gelbe Pigmente auf der Linse.
Ein 40jähriger Mensch braucht 1/3 mehr als ein 30jähriger .Mit 50 braucht man schon doppelt soviel Licht wie ein 40jähriger und mit 60 braucht man 5xmehr Licht als mit 40.
Am Morgen ist die Lichtwirkung für uns angenehm, sie macht uns wach, wohingegen wir abends ein gedämpftes Licht bevorzugen.
Licht kann aber auch zu Tode schmerzen.
HANNAH PERSCHEL
Farbgeschichte
Wer darf welche Farbe tragen?
Einige Farben waren so kostbar, dass nur ganz bestimmte Menschen sie zur Verfügung hatten. So z.B. das Purpur, das nur den Königen und Herrschern vorbehalten war. Der echte Purpur ist violett. Es war die kostbarste Farbe der Antike, mit der nur die kostbarsten Stoffe gefärbt wurden.
Bis zur französischen Revolution gab es überall Kleiderordnungen, die offiziell bestimmten, wer welche Kleidung tragen durfte. Von den Farben galten im frühen Mittelalter nur die reinen als schön, folglich galten die reinen Farben für die reichen und die unreinen Farben für die armen. In alten Theaterstücken, die entstehungsgetreu gestaltet werden, erkennt man noch diese Farbdiktatur. In der katholischen Kirche darf auch heute noch nur der Papst jeden Tag WEISS tragen.
Die Geschichte der roten Textilfarbe ist ein Kapitel von Luxus. Der Wert der Farbe wurde gesteigert durch ihre Magie. Der Glaube, dass rote Kleidung stärke und Macht verleihe, erwies sich dadurch, dass der herrschende Adel Rot seinen Untertanen verbot. Wer Rot tragen durfte, der heiratete auch in Rot. Noch bis Mitte des 18. Jahrhunderts heirateten die Nürnberger Patrizierinnen in Rot, der Bräutigam trug rote Hosen.
Entwicklung der Farbherstellung
Am Anfang war das Rot, es ist die erste Farbe, der der Mensch einen Namen gab. Und es ist auch die älteste Farbbezeichnung in den Sprachen der Welt. Die Symbolik der Farbe Rot ist geprägt von zwei elementaren Erfahrungen: Rot ist das Blut und Rot ist das Feuer. Beide Erfahrungsbereiche haben in allen Kulturen und zu allen Zeiten existentielle Bedeutung. Entsprechend tief ist die Symbolik im Bewusstsein verankert. Blut galt in vielen Kulturen als Sitz der Seele. Opferungen.
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Farbpigmente aus allen erdenklichen Mitteln, die uns in der Natur zur Verfügung standen hergestellt. Aus Pflanzen, Mineralien und Tieren. Rot war die teuerste Farbe. Die Herstellung von Purpur war das Geheimnis der kaiserlichen Färberei am byzantinischen Hof. Die Farbstoffgewinnung aus der Purpurschnecke kann man zurückverfolgen bis 1400 vor Chr. Man kochte in grossen Töpfen die zerschlagenen Schnecken mit Urin, dabei entstand ein schrecklicher Gestank. In diesen Sud Tauchte man die Stoffe und hängte sie zum Trocknen in die Sonne. Für 1 m2 Stoff benötigte man ca. 10 000 Schnecken. Purpur und Gold waren absolutes Machtsymbol für Herrscher und Religion.
Purpur wird auch schon im alten Testament erwähnt (Bundeslade, Mooses 2, 36-37) Rot wurde der Purpur erst, als mit dem Untergang von Konstantinopel das Geheimnis seiner Herstellung verloren ging. Byzanz: Gründung 660 v. Chr., (Bibel 500-200 v.Chr.) Das Byzantinum war ein sehr umkämpftes Gebiet, wurde im 3.Jahrh. n. Chr. von den Germanen überfallen und von Konstantin im Jahr 330 zu Konstantinopel umbenannt und fiel 1453 in die Hände der Osmanen. Also gibt es seit Mitte des 15. Jh. keinen echten Purpur mehr.
Von nun an wurde der Purpur (unechte Purpur) aus getrockneten weiblichen Schildläusen, die so gross sind wie Erbsen und auf den Kermeseichen im Mittelmeerraum leben. Daher auch der Name Kermesrot.
Ein anderer, seit der Antike bekannter roter Farbstoff ist Krapp, er wird aus der Krappwurzel gewonnen. Krapplackrot gibt es immer noch als Künstlerfarbe.
Mit der Entdeckung Amerikas kam aus Mexiko ein neues Rot, das Rot der Koschenille Laus. Mit diesem Farbstoff färbten schon die Mayas. Aus den Kermes-Läusen machte man Scharlachrot und aus den Cochenille-Läusen das blaustichige Karminrot.
Blau ist mit Abstand die beliebteste Farbe (Europa). Blau ist in der Moderne die Farbe der Männlichkeit; die alte Farbe der Männlichkeit ist Rot. Zur männlichen Wirkung des Blaus gehören die kühlen, leidenschaftslosen Tugenden. (Sind Sie damit einverstanden?)
Das kalte Blau ist im symbolisch übertragenen Sinn eine abweisende Farbe. Es ist eine Farbe der Gefühllosigkeit, des Stolzes und der Härte.
Blau ist die Farbe der unbegrenzten Dimensionen; Ferne – Weite –Unendlichkeit. Die Farben verändern sich mit der Entfernung: Rot leuchtet nur, wenn es nah ist, je weiter entfernt es ist, desto blauer wird es. Jede Farbe wird in der Entfernung trüber und bläue, weil sie von Luftschichten überdeckt wird.
Blau wurde von uns Menschen als letzte Farbe benannt.
Der wichtigste Farbstoff früherer Jahrhunderte war Indigo. Der blaue Farbstoff wurde in Mitteleuropa aus Waid gewonnen. Der wichtigste Farbstoff früherer Jahrhunderte war der Indigo.
Indigo war besser als Waid. Das Blau des Indigos ist leuchtender als das Blau des Waids und Indigo ist 30mal ergiebiger.
Das Besondere am Indigoblau: - es ist waschecht und lichtecht, - von den Naturfarben sind sonst nur Purpur und Safran so beständig, aber die waren im Vergleich zu Indigo extrem teuer.
Botanisch sind der Waid und der Indigo nicht verwandt, aber der Farbstoff wurde nach dem gleichen Verfahren gewonnen: Die Blätter wurden mit Urin vergoren. Die Färberei war im Mittelalter eine Geheimwissenschaft.
Mit Waid färbten sich die Kelten die Gesichter blau, um die Truppen Césars zu erschrecken.
1498 brachte Vasco da Gama erstmals auf seinem Schiff Indigo aus Indien mit. Jedes Schiff der portugiesischen Handelkompanien brachte Ladungen des indischen Farbstoffs. Somit begann in Europa der „Blaue Krieg“. Waidbauern kämpften um ihre Existenz. In Deutschland wurde Indigo 1577 verboten. In Frankreich 1598. In England wurde aller Indigo vernichtet.1654 erklärte der Deutsche Kaiser Indigo als Teufelsfarbe. 1737 mussten die deutschen Waidschützer kapitulieren. Indigo wurde legalisiert. Ein Jahr später wurde in Deutschland kein Waid mehr geerntet. Die Teufelsfarbe wurde nun auch da zum „König der Farbstoffe“.
Noch Anfang des 18. Jahrhunderts lebten mehr als 300 thüringische Dörfer vom Waid. In CH erinnert noch das am Stadtrand von Zürich gelegene Waidgebiet an diese Zeit.
Mitte des 19. Jahrhunderts begannen Chemiker, die Naturfarben zu analysieren, um sie künstlich herstellen zu können. 1856 kam die erste künstliche Farbe auf den Markt, es war ein zartes Lila. Es war die erste der Anilinfarben, Farben, die aus Steinkohlenteer destilliert werden. Wenig später konnten die Chemiker ein künstliches Rot herstellen, das Fuchsin.
Dann künstliches Grün. Aber das Blau des Indigos blieb noch lange ein Geheimnis. Die Alchimisten hatten vom künstlichen Gold geträumt, die Chemiker träumten nun vom künstlichen Indigo.
1863 wurden die Farbwerke Hoechst und die Farbenfabriken Baeyer gegründet. Die 1865 gegründete Badische Anilin- und Sodafabrik (BASF) begann ebenfalls mit der Produktion der neuen Anilinfarben.
Erst im Jahr 1897 gelang es den Chemikern der BASF den Indigofarbstoff künstlich herzustellen (BASF investierte achtzehn Millionen Goldmark in die Suche).
1897 verkaufte Britisch-Indian 10 000 Tonnen echten Indigo auf dem Weltmarkt. Deutschland verkaufte 600 Tonnen künstlichen Indigo.
1911 verkaufte Britisch-Indian noch 860 Tonnen, aber aus Deutschland kamen 22 000 Tonnen. Die BASF beschäftigte nun über neuntausend Mitarbeiter.